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Foto: dessauer/fotolia

Ohne Business-Plan führt kein Weg in die Selbständigkeit. Das zumindest ist gängige Lehrmeinung von

Gründungsberatern, Banken und Start-up-Experten. Doch viele Business-Pläne werden von den Gründern eher als

lästig empfunden, als eine Art notwendiger Verwaltungsakt, um an Fördermittel oder Venture Capital zu kommen

oder aber um Institutionen damit zu bedienen. Dabei steckt in einem Business-Plan sehr viel Potenzial, die

Grundlage des späteren Erfolgsunternehmens, wenn er richtig angefangen und vor allem konsequent umgesetzt

wird. Ein guter Business-Plan ist Gesetz, Strategie und Handlungsmaxime des eigenen Geschäfts – oder besser ge-

sagt, das kann er sein.

N

icht für die Bank, sondern für das

Unternehmerleben planen wir“,

wandelt Jens Wörmann eine alte Weis-

heit von Schule und Lernen ab. Jens

Wörmann ist Geschäftsführer des inter-

disziplinären Expertenverbundes Ulti-

mo, in dem rund 100 Berater, Dienst-

leister und Experten verschiedener

Fachrichtungen zusammengeschlossen

sind, darunter viele Gründerberater. Jens

Wörmann ist ehemaliger Banker und

begleitet heute selbst regelmäßig

Gründer auf ihrem Weg in die Selbst-

ständigkeit. Er weiß, viele Gründer und

Neu-Unternehmern gehen den eigenen

Business-Plan falsch an, legen zu viel

Wert auf die Formalien und eloquente

Jedes kleine Unternehmen sei gerade zu

Beginn ein Abbild der Unternehmer-

persönlichkeit. Wie viel Organisation

und Prozessfokussierung gewünscht

und eingeplant sei, wie mit Geld und

anderen Ressourcen umgegangen wer-

de und wie sich das junge Unternehmen

in das Leben des Neu-Entrepreneurs in-

tegriere, das alles sei eine Frage des ei-

genen Charakters, der persönlichen

Werte und Einstellungen, so Wörmann.

„Das muss kritisch geprüft werden. Ein

Unternehmen ist ein Maßanzug, keine

Massenware von der Stange. Nur wenn

Unternehmer und Unternehmen zusam-

menpassen, kann das gewünschte Ziel

erreicht werden“, wirbt er für eine maxi-

Prosa, eben weil sie den Business-Plan mehr oder we-

niger als Verwaltungsakt sehen oder sich das eigene

Thema schöndenken.

Wichtig, so Wörmann, seien aber eigentlich nur fünf

Dinge: die schonungslose Reflektion der eigenen

Persönlichkeit, das Produkt oder die Dienstleistung,

der Markt und das Marktumfeld, das Marketing und die

Finanzen.„Gründer müssen ehrlich zu sich selbst sein.

Ein geschöntes Werk nutzt niemanden und sorgt eher

für ein späteres Scheitern des Unternehmens“, mahnt

Wörmann. Wer sich ernsthaft und intensiv mit sich und

seinem Produkt befasse, werde auf manche unliebsa-

me Wahrheit stoßen. Das täte manchmal weh, sei aber

die Basis des späteren Erfolgs.„Selbständigkeit ist kein

Streichelzoo, kostet Kraft, Überwindung und verlangt

Durchhaltevermögen“, mahnt der Gründungsexperte.

Fünf wertvolle Tipps

für den Business-Plan