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der Produktionsanlagen geschaffen.

Werke werden nicht mehr für bestimm-

te Produktionstypen gebaut, sondern es

werden bestimmte Produktionstech-

nologien zur Verfügung gestellt, die na-

hezu beliebig auf unterschiedliche Pro-

dukte in kurzer Zeit umgerüstet werden

können.

Industriebetriebe werden mehr zu

Dienstleistern. Als Folge der flexiblen

Rekonfiguration können Industriebe-

triebe ihre Produktionstechnologien ei-

nem offenen Markt anbieten, der diese

dann für die Produktion neuer Produkte,

oder auch um Kapazitäten auszuglei-

chen, kurzfristig nutzen kann. Ein Bei-

spiel ist bereits die Produktion der

Apple-Produkte, etwa des iPhones. Das

Unternehmen Apple besitzt keine eige-

nen Produktionswerke. Es führt die For-

schungs- und Entwicklungsprozesse im

eigenen Haus durch, um dann die Pro-

dukte in Asien durch den Zukauf von

Gegenwärtig werden die Daten zur Be-

schreibung von Produkten in Form von

Arbeitsplänen und Stücklisten von Pro-

duktionsplanungssystemen verwaltet.

Diese sind Teil der mehr betriebswirt-

schaftlich orientierten PPS-Systeme. Da

die Produktdaten aber bei der Produkt-

entwicklung entstehen, wird durch Kon-

zepte des Product Lifecycle Manage-

ments (PLM), bis hin zu einem den

Lebenszyklus eines Produktes übergrei-

fenden Produktgedächtnisses, nun die

Zuständigkeit geändert. Produktdaten

sind nicht mehr Beiwerk der Planungs-

funktionen, sondern eine zentrale Res-

source, an die auch Planungsfunktionen

angedockt werden können. Damit bahnt

sich eine kleine Revolution innerhalb

der IT-Systeme zur Produktionsplanung

und -steuerung an.“ (tl)

Industrie 4.0 – Wie sehen Produk-

tionsprozesse im Jahr 2020 aus?

E-Book, ISBN: 9783981583328

Komponenten aus unterschiedlichen Quellen zusam-

mensetzen zu lassen.

Es entstehen neue Unternehmenstypen in Form von

Maklern. Um die Verbindung zwischen der Entwick-

lung von Produkten und der davon getrennten Pro-

duktion möglichst effizient durchzuführen, können

neue Unternehmen entstehen, die über Plattformen

den Bedarf an Produktionskapazitäten und das Ange-

bot miteinander verknüpfen. Hier bietet das Internet

mit seiner offenen Struktur Möglichkeiten, auch in

Verbindung mit Logistikdienstleistern, global neue

Produktionsstrukturen zu eröffnen.

Selbststeuerung anstelle von hierarchischen Pla-

nungssystemen. Autonome Produktionsanlagen in

Verbindung mit intelligenten Werkstücken können zu

einer weitgehenden Selbststeuerung von Produk-

tionen führen. Wird den Werkstücken über Chip-Tech-

nologien ihr Arbeitsplan mitgegeben, so können sie

sich praktisch selbstständig den Weg durch die

Produktion suchen. (…)

Die Produktentwicklung wird Herr der Produktdaten.